Unsere Arbeit

Rettung der Wildtiere

Schutz und Wiederherstellung der Tier- und Pflanzenwelt

Rettung der Wildtiere
© Kyle de Nobrega

Wildtiere in Afrika sind bedroht: Die Zahl der afrikanischen Elefanten sank innerhalb der letzten hundert Jahre von 10 Millionen auf rund 350 000. Weniger als 25 000 Nashörner verbleiben auf dem Kontinent. Wildtier-Lebensräume, wie Wälder, bewaldete Flächen, Savannen und Feuchtgebiete, stehen unter enormem Druck: In alarmierendem Tempo werden sie den steigenden Anforderungen einer wachsenden Bevölkerung angepasst und beschränken sich heute fast ausschließlich auf die afrikanischen Nationalparks. Die Ökosysteme und Biome Afrikas sind stark belastet und müssen dringend erhalten werden, bevor sie zusammenbrechen und für immer verloren gehen.

Der Umweltschutzansatz von African Parks umfasst das Lebensraummanagement, die Umsiedlung und Wiederansiedlung von Wildtieren, Überwachungsprogramme sowie relevante Forschungsarbeiten zur Aufklärung von Erhaltungsmaßnahmen. Oft müssen die Parks komplett rehabilitiert und Wildtiere wiederangesiedelt werden. Wo nötig, sichern wir die Parkgrenzen mit Zäunen und mildern Konflikte. Vor allem setzen wir strenge Rechtsdurchsetzungs- und Anti-Wilderei-Maßnahmen ein, um die größten Bedrohungen zu verringern und sichere, geschützte Gebiete zu schaffen, in denen Wildtiere gedeihen können.

Im Jahr 2021 haben wir 14 Afrikanische Wildhunde in Malawi wieder angesiedelt, acht im Liwonde-Nationalpark und sechs im Majete-Wildreservat, um die Artenvielfalt wiederherzustellen und den Tourismus zu fördern. Auch bei einer Reihe von Wildtierarten konnten wir eine Zunahme beobachten: Im Zakouma-Nationalpark wurden 630 Elefanten gezählt, gegenüber nur 400 im Jahr 2010, im Garamba-Nationalpark wurden 65 Kordofan-Giraffen gezählt, gegenüber nur 38 im Jahr 2015, und im Liuwa-Plain-Nationalpark haben wir eine Zunahme der Gnu-, Zebra-, Leierantilopen- und Büffelpopulationen dokumentiert.

All dies dient der Erhaltung von Ökosystemen und natürlich stattfindenden ökologischen Prozessen und führt zu gesunden Wassereinzugsgebieten, sauberer Luft, Kohlenstoffbindung, Ernährungssicherheit und einer verbesserten Gesundheit von Mensch und Tier.

Sicherung der Parks

Rechtsdurchsetzung

Sicherung der Parks
© Scott Ramsay

Die grundlegendste und entscheidendste Voraussetzung für die langfristige Nachhaltigkeit eines jeden Parks ist eine effektive Rechtsdurchsetzung. Das ist unsere oberste Priorität. Mit der größten Rangertruppe einer einzelnen Nichtregierungsorganisation in Afrika von über 1 063 Rangern gewährleistet African Parks Sicherheit in den Parks, in den umliegenden Gemeinden und der weiteren Region. Um die langfristige Nachhaltigkeit eines Parks zu ermöglichen, ist Sicherheit die erste Voraussetzung, um Armut zu bekämpfen, die wirtschaftliche Entwicklung anzukurbeln und Wildtiere und ihre Lebensräume zu schützen.

African Parks ist vollständig verantwortlich für die Rechtsdurchsetzung in den 22 Parks, die sich über mehr als 20 Millionen Hektar erstrecken. Unsere Ranger sind oft die einzigen Sicherheitskräfte vor Ort – nicht nur in den Parkgebieten, sondern auch in den angrenzenden Regionen bieten sie den lokalen Bewohnern Schutz und vergrößern unseren Einfluss so beinahe um das Doppelte.

Durch Ihre Unterstützung unserer Rechtsdurchsetzungsmaßnahmen fördern Sie den wichtigsten Aspekt der Parksicherheit und schützen nicht nur Wildtiere, sondern auch stark gefährdete Bevölkerungsgruppen in Afrika.

Kommunalentwicklung

Kommunalentwicklung
© Daniel Nelso

Parks sind nur eine Möglichkeit der Landnutzung. Die lokale Bevölkerung muss von den Parks profitieren, um sie wertschätzen zu können. African Parks bietet den umliegenden Gemeinden viele Vorteile, darunter die aktive Einbindung in den Park und die Berücksichtigung ihrer Interessen bei Managemententscheidungen. Wir bauen Schulen und bieten schulische Unterstützung an, aus der Überzeugung, dass Bildung der Gesellschaft immer zugutekommt. Zudem fördern wir die Unternehmensentwicklung, die den Bewohnern nachhaltige Lebensgrundlagen schaffen kann. Diese Bemühungen helfen uns, eine Unterstützungsbasis für den Umwelt- und Artenschutz aufzubauen und das langfristige Überleben dieser Schutzgebiete zu sichern.

Umweltbildungsprogramme klären die lokale Bevölkerung auf, natürliche Ressourcen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Wo immer möglich, arbeiten wir mit Entwicklungsorganisationen zusammen, damit wir soziale Dienste rund um unsere Parks anbieten können, insbesondere in den Bereichen Bildung und Gesundheit.

Jeder von uns verwaltete Park wird als eigene rechtliche Einheit mit eigenem Vorstand gegründet. Wir stellen sicher, dass in jedem Vorstand Mitglieder aus der Umgebung vertreten sind. Mehr als 2 Millionen Menschen, die unmittelbar außerhalb der Parks oder in deren Region leben, profitieren von den Parks und ihrem Management.

Tourismus und Gewerbe

Ökonomische Auswirkungen

Gut verwaltete Parks haben einen direkten Einfluss auf lokale und nationale Wirtschaftssysteme. African Parks ist in den meisten Regionen einer der größten Arbeitgeber und bietet Beschäftigungsmöglichkeiten für tausende Menschen. Wir steigern die wirtschaftlichen Auswirkungen, indem wir in den Tourismus und andere umweltschutzkonforme Unternehmen investieren, deren Einnahmen in die Parks und Gemeinden fließen, wirtschaftliche Entwicklung und Armutsbekämpfung fördern und somit letztlich die Abhängigkeit der Parks von Spendengeldern reduzieren.

Nachhaltigkeit

Drei Aspekte müssen für die Nachhaltigkeit eines Parks berücksichtigt werden:

Tourismus und Gewerbe
© Gael-Yann le Martin

Soziopolitische Vertretbarkeit  
Kommt die Initiative der lokalen Bevölkerung zugute?

Ökologische Nachhaltigkeit
Wirkt sich die Initiative positiv auf Tiere und ihre Lebensräume aus?

Finanzielle Tragfähigkeit 
Führt die Initiative zu Einkommensströmen, mit denen sich der Park in Zukunft ohne Spendengelder selbst erhalten kann?

Durch den Tourismus können alle drei Aspekte abgedeckt werden: Der emotionale Wert des Schutzgebiets wird in einen greifbaren wirtschaftlichen Nutzen umgewandelt, der der lokalen Bevölkerung zugutekommt und die Umweltschutzarbeit des Parks aufrechterhält.

Management und Infrastruktur

Management und Infrastruktur
© Marcus Westberg

Eine gute Führung ist unerlässlich für unseren Erfolg. Deshalb wird jeder Park als eine eigene rechtliche Einheit im Gastland gegründet. Jeder Park hat einen Vorstand, der unsere Partnerinstitutionen, Interessengruppen und African Parks repräsentiert; jeder Vorstand ist der Regierung des Landes rechenschaftspflichtig. Damit wir die Parks angemessen verwalten können, muss eine enorme Infrastruktur aufgebaut werden, unter anderem vollumfängliche Kommunikationssysteme, Gebäude für tausende Mitarbeitende und die Instandsetzung von tausenden Kilometern Straße. Gegebenenfalls werden Umzäunungen installiert, damit die lokale Bevölkerung vor Konflikten mit der Tierwelt geschützt ist.

In jedem Park schaffen wir so die Grundlage für eine langfristige Zukunft. Das Ergebnis sind effektiv gemanagte Parks, die Verantwortlichkeit, Transparenz, gute Führung und das Vertrauen der Spender gewährleisten.