Liuwa-Plain-Nationalpark

Sambia

Der Park

Die Liuwa-Ebene in Westsambia birgt eine der ältesten Naturschutzgeschichten Afrikas: Im späten 19. Jahrhundert erklärte der König von Barotseland sein Volk zum Hüter des Reservats.

© Egil Droge

Der Liuwa-Plain-Nationalpark hat eine der ältesten Naturschutzgeschichten Afrikas, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht, als der König von Barotseland sein Volk zum Wächter der Landschaft ernannte. Anfang der 2000er Jahre hatten jedoch Jahrzehnte nicht nachhaltiger Nutzung, von Wilderei und Konflikten zwischen Mensch und Tier zu einem starken Rückgang der Gnus und Zebras geführt, das Grasland war durch die Landwirtschaft bedroht und es gab nur noch eine einzige, einsame Löwin. Im Jahr 2003 wurde African Parks vom DNPW und dem BRE eingeladen, gemeinsam mit ihnen das Erbe des Königs zu sichern.

© Lorenz Fischer

Im Jahr 2008 begannen wir mit einer Reihe von Wiederansiedlungen von Löwen, gefolgt von Elenantilopen und Büffeln, die eine gesunde Beutebasis für die wachsenden Raubtierpopulationen bilden. Infolge der wirksamen Rechtsdurchsetzung ging die Wilderei zurück, und es wurden Landnutzungspläne für die Gemeinden umgesetzt, die zusammen mit nachhaltigem Fischfang und anderen Gemeindeprojekten den Menschen vor Ort eine alternative Lebensgrundlage bieten. Heute ist der Park Schauplatz der zweitgrößten Gnu-Wanderung in Afrika und eine Hochburg für Hyänen, Geparden und Löwen sowie ein wichtiges Vogelgebiet. Neben diesem Wildtierspektakel ist der Park der größte Arbeitgeber in der Region und bietet den Gemeindemitgliedern von Liuwa wichtige Bildungs- und Gesundheitsleistungen. Liuwa unterstützt 29 Schulen innerhalb des Parks und über 4 000 lokale Landwirte, um die Ernährungssicherheit zu verbessern und die Resilienz der Gemeinschaft gegenüber dem Klimawandel zu stärken. Mit mehr als 12 000 Menschen, die legal im Park leben, ist Liuwa ein Beispiel für die Synergie zwischen Mensch und Tier.

Höhepunkte

  • Die Karnivorenpopulation nimmt zu: Mehrere Löwen wurden im Park angesiedelt, um die einzige Löwin, Lady Liuwa, zu unterstützen. Das Rudel wuchs auf aktuell 10 Löwen.Die Gepardenpopulation erholt sich jedes Jahr mit zusätzlichen Jungen, und die Tüpfelhyäne gedeiht mit einer geschätzten Population von über 500.
  • Im Jahr 2020 wurde eine Luftaufnahme durchgeführt, deren Ergebnisse auf ein konstantes Wachstum der wichtigsten Huftierarten des Parks hindeuten. Es wurden 31 956 Gnus, 4 160 Steppenzebras, 358 Tsessebes und 189 Büffel registriert.
  • Die Gnuwanderung ist die zweitgrößte auf dem Kontinent und trägt wesentlich zum Tourismus bei.
  • Liuwa beschäftigt heute 124 Vollzeitkräfte und viele Saisonkräfte und ist damit der größte Arbeitgeber der Region. Über 90 Prozent der Belegschaft stammen aus der Region.
  • Durch die Einbindung der lokalen Bevölkerung, Bildungsprogramme und effektive Rechtsdurchsetzung verbreitete sich die Auffassung, dass die Abnahme der Wilderei einen direkten Nutzen für die lokalen Gemeinden hat.
  • Im Rahmen des Umweltbildungsprogramms von Liuwa bauten wir in mehreren Schulen im Park und in der Umgebung Naturvereine auf, die das Umweltbewusstsein der Kinder erhöhten und im In 2020 Liuwa supported 29 wildlife clubs reaching thousands of children. Im Jahr 2020 unterstützte Liuwa 29 Wildtierclubs, die Tausende von Kindern erreichten.
  • Im November 2021 wurden drei Afrikanische Wildhunde aus dem Kafue-Nationalpark in den Liuwa-Plain-Nationalpark umgesiedelt, um die Art im Park wieder heimisch zu machen, das touristische Profil des Parks zu stärken und zur langfristigen Erhaltung der Wildhunde in Sambia beizutragen.

Am Horizont

Obwohl der Park touristisch sehr attraktiv ist, bedarf es zusätzlicher Infrastruktur, damit die lokalen Gemeinden direkt vom Tourismus profitieren können. Zudem planen wir, nachhaltige Lösungen für Gemeinschaften zu entwickeln, die unter instabilen Klimabedingungen leben und Ressourcen verlieren.

© Mana Meadows

Partner

Im Jahr 2003 ging African Parks eine Partnerschaft mit dem Zambian Department of National Parks and Wildlife (DNPW) und dem Barotse Royal Establishment (der traditionellen Vertretung der Lozi) ein, um den Park zu verwalten.

  • Le Département des Parcs Nationaux et de la Faune de la Zambie (DNPZ)
    Zambian Department of National Parks and Wildlife (DNPW)
    Das DNPW setzt sich für den Schutz und die Erhaltung der sambischen Schutzgebiete ein, die Verbesserung der Lebensqualität in den Gemeinden und die Erhaltung der Biodiversität. Wir begannen unsere Arbeit mit dem DNPW im Liuwa-Plain-Nationalpark im Jahr 2003 und in den Bangweulu-Feuchtgebieten im Jahr 2008.
  • bre
    Barotse Royal Establishment (BRE) – Sambia
    Das Königreich Barotseland wird von der sambischen Regierung als offizielles Verwaltungsorgan in der Region Barotseland anerkannt und ist als solches ein wesentlicher Partner im Liuwa-Plain-Projekt. Seine Majestät Lubosi Imwiko und das Limulunga Kuta (Parlament) spielten eine entscheidende Rolle darin, die sambische Regierung davon zu überzeugen, 2003 ein Abkommen mit African Parks zu schließen. Das Königreich Barotse ist mit zwei Vorstandsmitgliedern weiterhin aktiv im Liuwa-Plain-Nationalpark vertreten.
  • Le WWF
    Der WWF
    Der WWF unterstützt African Parks seit 2007 mit dem Ziel, das Managementmodell von African Parks im gesamten afrikanischen Kontinent zu verbreiten. Wir arbeiten mit dem WWF Sambia zusammen, der zu unseren Kernbetriebskosten und Schutzprojekten im Liuwa-Plain-Nationalpark und den Bangweulu-Feuchtgebieten beiträgt. Der WWF Niederlande stellte über 6,5 Millionen EUR zur Unterstützung unserer sambischen Parks und des Odzala-Kokoua-Nationalparks in der Republik Kongo bereit. Der WWF in den USA hat sich mit uns zusammengeschlossen, um ein langfristiges USFWS-gefördertes Projekt in der Republik Kongo zu realisieren, und seit kurzem ist der WWF Belgien ein strategischer Finanzierungspartner, der unsere Parks in Malawi und Liuwa Plain unterstützt.
  • Walton Family Foundation
    Walton Family Foundation
    Der Rob and Melani Walton Fonds der Walton Family Foundation fördert den Umweltschutz und den Schutz der Biodiversität. Die Stiftung unterstützt African Parks seit 2010, leistete maßgebliche Anschubfinanzierungen für den Akagera-Nationalpark in Ruanda und ermöglichte uns unsere Arbeit im Allgemeinen. 2018 erhielten wir zum vierten Mal Gelder aus dem jüngsten Zuschuss von insgesamt 5 Millionen USD, der über einen Zeitraum von fünf Jahren ausbezahlt wird, um das Portfolio von African Parks strategisch weiter auszubauen, mit einem besonderen Fokus auf Akagera.

Besuchen Sie den Park

Unsere Tourismuseinnahmen stärken nicht nur die Beziehungen zu den umliegenden Gemeinden, sondern sichern auch das Überleben des Parks und seiner Tiere.

Buchen Sie jetzt Ihre Reise